1930-2020
©ÖHNER/KRALLER
ACHTUNG TERMINÄNDERUNG
neuer Termin:
05.06.2023
18:30
Erzbischöfliches Palais
Rotenturmstraße / Eingang Wollzeile, 1010 Wien
Vor Ort / Anmeldung
Eine Kooperation mit der Erzdiözese Wien.
Die Frage nach der Brauchbarkeit christlichen Wünschens führt Adolf Holl zum Schnittpunkt der alten und neuen Zeit, nach Assisi. Dort trifft er auf einen seltsamen Mann: einen fügsamen Rebellen und ernsthaften Schalk, einen engagierten Weltfremden und fastenden Lebenskünstler, einen ruhelosen Weisen und geselligen Bußbruder. „Franz unternimmt etwas“, so Holl, „was man bei den Pfadfindern oder Sozialdemokraten, in staatlichen Schulen oder christlichen Elternhäusern ganz sicher nicht lernt: den sozialen Abstieg. Die Gesellschaft, zu der er sich hingezogen fühlt, ist die der Aussätzigen. Wenn er einmal bei einem Kardinal übernachtet, bekommt er schwere Angstzustände.“ Holl zeichnet ein plastisches Sittengemälde des 13. Jahrhunderts und beschreibt das Leben und Wirken von Franz von Assisi.
Begrüßung
Christoph Kardinal Schönborn OP
Einleitung
Walter Famler, Nachlassverwalter und Herausgeber der Adolf Holl-Werkausgabe
Vortrag
P. Michael F. Köck OSB
Im Gespräch
Christoph Kardinal Schönborn OP
P. Michael F. Köck OSB
Walter Hämmerle, Journalist - Wiener Zeitung
Büchertisch von der Buchhandlung Herder
Walter, Famler, Harald Klauhs (Hg.)
Adolf Holl
Salzburg/Wien, Residenz Verlag, 2023
Deutsch, 416 Seiten
ISBN: 978-3-70173-540-2
EUR 35,-
Die Presse, SPECTRUM 8.April 2023
Der STANDARD, 25.Jänner 2023
In den 14 Lektionen seines Buches „Mystik für Anfänger“ setzt Adolf Holl als Ziel die geläufige Beherrschung der Alltagsmystik in Wort und Schrift. Die Frage nach der Brauchbarkeit christlichen Wünschens führt Holl zum Schnittpunkt der alten und neuen Zeit, nach Assisi. Dort trifft er auf einen seltsamen Mann: einen fügsamen Rebellen und ernsthaften Schalk, einen engagierten Weltfremden und fastenden Lebenskünstler, einen ruhelosen Weisen und geselligen Bußbruder. „Franz unternimmt etwas“, so Holl,“ was man bei den Pfadfindern oder Sozialdemokraten, in staatlichen Schulen oder christlichen Elternhäusern ganz sicher nicht lernt: den sozialen Abstieg. Die Gesellschaft, zu der er sich hingezogen fühlt, ist die der Aussätzigen. Wenn er einmal bei einem Kardinal übernachtet, bekommt er schwere Angstzustände.“
Einführung: Walter Famler, Nachlassverwalter und Herausgeber der Adolf Holl-Werkausgabe
Vorträge & Statements: Horst Junginger, Religionswissenschaftler - Universität Leipzig, Thomas Macho, Philosoph - Kunstuniversität Linz,
Regina Polak, Theologin - Universität Wien
Moderation: Walter Hämmerle, Chefredakteur Wiener Zeitung
Eine Kooperation mit der Alten Schmiede und der Wiener Zeitung.
Fotos: © Georg Lemberg
NEUERSCHEINUNG
Anlässlich des Erscheinens des 3. Bandes der Werk-Ausgabe:
Adolf Holl-Symposium
"Mystik für Anfänger"
Donnerstag 27.Oktober 17.00
Loos-Räume der Wienbibliothek
1010 Bartensteingasse 9/5
Vorträge & Statements von Thomas Macho (Philosoph - Kunstuniversität Linz), Regina Polak (Theologin - Universität Wien) und Horst Junginger (Religionswissenschafter - Universität Leipzig)
Einführung: Walter Famler
Moderation: Walter Hämmerle (CHR Wiener Zeitung)
Wienbibliothek im Rathaus in Kooperation mit der
Alten Schmiede und der Wiener Zeitung.
Fotos von der Buchpräsentation
Zum Substanzverlust einer Weltreligion.
Ausgabe vom
Buchtipp:
Adolf Holl: "Tod und Teufel", Band 2 der Werkausgabe (Residenz Verlag 2022),
herausgegeben von Walter Famler, mit einem Nachwort von Peter Strasser.
Adolf Holls 33. Buch Leibesvisitationen erschien am 13. Mai 2021
in einer limitierten Auflage von 399 Stück, 333 davon nummeriert.
Die Leibesvisitationen sind in Wien auch in der
Buchhandlung Schaden, 1.Sonnenfelsgasse 3,
erhältlich.
Adolf Holls "Leibesvisitationen" als Livemitschnitt in der Wienbibliothek im Rathaus vom 18.05.2021
09 Nachtschicht: In memoriam Adolf Holl. Franz Haslinger und Josef Haslinger
mit Walter Famler. Anhören.
© ÖHNER/KRALLER
Alle Fotos aus dem Wespennest Sonderheft
Adolf Holl
Zwischen Wirklichkeit und Wahrheit
Der letzte Katholik
Adolf Holl zum ersten Todestag
Von Walter Famler
Am 23. Jänner vorigen Jahres verstarb in seinem neunzigsten Lebensjahr in Wien Döbling der Priester, Ketzer, Rebell, Publizist, Theologe, Schriftsteller und Gelehrte Adolf Holl im Haus seiner Lebensgefährtin, der Journalistin und langjährigen Spiegel-Korrespondentin Inge Santner. Am Schreibtisch in seiner Arbeitswohnung in der Hardtgasse 34 hinterließ er das Manuskript für sein 33. Buch. Überschrieben mit dem Titel „Leibesvisitationen“ umfasst es dreiundsiebzig auf seiner mechanischen Schreibmaschine getippte und von ihm selbst noch durchkorrigierte Seiten.
Begonnen mit der Niederschrift seines letzten Buches hat Holl im Dezember 2014. Bereits 2009 signalisiert er in einem Interview die Beschäftigung mit dem Thema: „Mich interessiert in letzter Zeit besonders der Umstand, dass wir im gesamten Abendland, im ganzen griechisch-römischen Philosophieren, keinerlei Tradition für eine eingehende und freundliche Auseinandersetzung mit unserer Endlichkeit und Körperlichkeit haben.“ In für seine Schreibweise typischer Manier zeugen die ersten Sätze der Leibesvisitationen noch einmal davon, wie Holls Denken und Schreiben sich aus Verdrängtem und gemeinhin oft als abseitig beurteiltem Wissen speist: „Dieses Buch schreibe ich als Richtigstellung vieler Dummheiten, die mir im Umgang mit meiner Leibhaftigkeit passiert sind. Dabei denke ich an einen längst verstorbenen Gesinnungsgenossen, den katholischen Priester, Arzt und Schriftsteller François Rabelais aus dem 16. Jahrhundert, der in vier ausschweifenden Büchern dem Ordinären Ausdruck verlieh, das er auf Jahrmärkten und Handelsmessen in Frankreich den Schaubudenbesitzern, Scharlatanen, Quacksalbern, Taschenspielern, Seiltänzern abgelauscht hatte. Das Leibhaftige erscheint bei Rabelais als Aufzählung von schmackhaften Speisen, von Kraftausdrücken für das Manneswerkzeug in guter und schlechter Verfassung, mundartlichen Varianten für die Benennung der Verdauungstätigkeit und Harnabsonderung, Termini aus den Bereichen der Folter und öffentlichen Auspeitschung, Verzeichnissen von Waffengattungen durchwirkt mit witzigen Verweisen auf die medizinische Fachliteratur.“ ......weiterlesen.